Am Abend des 26. Juni entführten die renommierte Sängerin Juliane Hollerbach und die namhafte Pianistin Olga Tomilov das Publikum im Atrium des Ebert-Hauses auf eine musikalische Reise durch die Kaiserzeit und die Weimarer Republik. Im Mittelpunkt des Abends stand das bewegte Leben Friedrich Eberts, das durch Lieder und Chansons aus dieser Zeit künstlerisch nachgezeichnet wurde.
Eröffnet wurde das Konzert mit dem bekannten Heidelberger Lied „Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren“, das auf Eberts Geburtsort anspielte. Mit „Das Wandern ist des Müllers Lust“ verwies Hollerbach auf Eberts Wanderjahre als Sattlergeselle zurück. Auch das Kennenlernen seiner späteren Frau Louise sowie sein Einstieg in die Politik wurden im weiteren Verlauf musikalisch und schauspielerisch eindrucksvoll interpretiert.
Ein besonders bewegender Moment war der „Kanonensong” von Bertolt Brecht und Kurt Weill aus dem Jahr 1926. Darin thematisierte Hollerbach den Ersten Weltkrieg und den tragischen Verlust von Eberts Söhnen Georg und Heinrich, die als Soldaten gefallen waren.
Trotz der ernsten Themen gelang es Hollerbach immer wieder, heitere und humorvolle Akzente zu setzen – etwa mit dem Chanson „Ich hab’ das Fräulein Helen baden sehn“ aus dem Jahr 1925. In diesem augenzwinkernden Lied verwechselt der Protagonist, der ebenfalls Friedrich heißt, im Hotel die Tür, was beim Publikum für Belustigung sorgte.
Den musikalischen Bogen rundete das Duo mit einer Zugabe von „Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren“ ab, bei der viele der zahlreich erschienenen Musikliebhaber*innen begeistert mitsangen.
Die Liedauswahl der Soirée können Sie hier einsehen.