Sonderausstellung ab September: Unterm Strich. Karikatur und Zensur in der DDR
Seit dem 22. September ist im Friedrich-Ebert-Haus die Ausstellung „Unterm Strich. Karikatur und Zensur in der DDR“ der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zu sehen.
„Eine gute Pointe muss eben sitzen!“ Diese Faustregel jeder Satire hatte in der DDR einen Hintersinn, den der Berliner Zeichner Manfred Bofinger 1970 in einer Karikatur unverblümt offenbarte: Er legte den Satz einem Sträfling in den Mund und spielte so darauf an, dass die wirklich treffenden Pointen in der SED-Diktatur nicht erlaubt waren - kein Wunder, dass auch die Zeichnung selbst unveröffentlicht blieb. Gleichwohl fanden Karikaturen gerade in der DDR ein großes Publikum. Ausstellungen zogen in den 1980er Jahren sogar Zehntausende Besucher an, weil sie zum Thema machten, was die staatlich gelenkten Medien verschwiegen.
Die Ausstellung zeigt die Spielräume und Grenzen der Karikatur in der DDR und ermöglicht markante Einblicke in die Wirklichkeit der SED-Diktatur.
- Veröffentlicht am: 20. November 2022